Gehalt in der Pflege - der Grund für den Fachkräftemangel?
08.02.2019 | Pflege und Gesundheitswesen | Autor: Manuel Zabe
Der demographische Wandel in Deutschland entwickelt sich weiterhin in die Richtung einer immer älteren
Gesellschaft. Die Geburtenziffer liegt in Deutschland trotz eines Anstiegs mit 1,5 Kindern je Frau weiterhin
unter dem Durchschnitt der Europäischen Union.
Prognosen gehen davon aus, dass 2060 jeder Dritte mindestens 65 Jahre alt sein wird.
Der
Berufszweig der Kranken- und Altenpfleger ist von dieser Entwicklung stark betroffen. Gleichzeitig sind alte und
pflegebedürftige Menschen stark abhängig von diesem Berufszweig. In der freien Marktwirtschaft wäre diese
Konstellation ein Idealbild für Wachstum und steigende Beschäftigtenzahlen in dem stark nachgefragten
Berufszweig.
Der Fachkräftemangel in der Pflege spricht eine andere Sprache
Aktuell sind laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) knapp 36.000 Stellen in der Kranken- und
Altenpflege nicht besetzt. Experten prognostizieren einen Mangel von bis zu einer halben Million
Fachkräfte bis zum Jahr 2030.
Gut ausgebildete Mitarbeiter sind Mangelware. Die stark steigende Nachfrage an Auszubildenden wird nicht von der
sinkenden Anzahl der Schulabgängern gedeckt.
Schulabgänger, die sich für eine duale Ausbildung
entscheiden, haben auf dem gesättigtem Arbeitsmarkt eine große Auswahl an möglichen Ausbildungsberufen.
Arbeitsbelastung, Image, Karrierechancen und finanzielle Aspekte sind u.a. Kriterien für die Berufswahl.
Die Pflegebranche erzielt in diesem Benchmark meist die unteren Plätze
Das zukünftige Gehalt müsste doch zum Beispiel, bei der großen Nachfrage an Pflegekräften, dementsprechend
attraktiv sein? Leider ist das nicht ganz richtig.
Die Anbieter der Pflegedienstleistungen sind
abhängig von den Zahlungen der Pflegekassen . Jeder gesetzlich versicherte Arbeitnehmer zahlt
automatisch in die Pflegeversicherung ein. Dieses Geld wird von den Pflegekassen verwaltet. Die Pflegekassen
zahlen den Dienstleistern bestimmte Pauschalbeträge für die Arbeit mit den Patienten. Es handelt sich hierbei
also um ein starres Budget, welches nicht der Regulierung auf dem freien Markt entspricht.
Fachkräfte in
der Altenpflege bekommen durchschnittlich 15,41 Euro, Hilfskräfte mit einjähriger Ausbildung 11,80 Euro.
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Fazit:
Angebot und Nachfrage haben keinen Einfluss auf das Gehalt der Pflegekräfte. Unter diesem Gesichtspunkt sind Ausbildungsplätze mit besseren Karriere- und Verdienstchancen deutlich attraktiver für angehende Auszubildende.
Quellen:
https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/demografischer-wandel/
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/konzertierte-aktion-pflege.html
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-05/pflege-jens-spahn-tarife-verbindlichkeit-2019
https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/gesundheitspolitik/72824/organisation-und-finanzierung?p=al